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Die wahre Schützenliesl

Über das Leben der Münchner "Schützenliesl" Coletta Möritz

Coletta Möritz wurde am 19. September 1860 in Ebenried bei Pöttmes (Landkreis Aichach) geboren. Bei der Taufe erhielt sie den Namen der heiligen Nicoletta (Namenstag am 06. März), die im 14. Jahrhundert in Frankreich dem Orden der Klarissen (Regel des heiligen Franz von Assisi) angehörte. Die Mutter zog bald nach München, holte ihre Tochter nach und ließ sie bei den Armen Schulschwestern am Anger in die Schule gehen. Danach erlernte sie den Beruf der Kellnerin.

Im "Sternecker Bräu" traf sie mit dem Maler Friedrich August v. Kaulbach (1850-1920) zusammen, dem die lustige und bildhübsche 18-jährige Coletta so gut gefiel, dass er sie 1878 kurzerhand malte. Das 2,8 x 5 m große Ölbild mit dem Biermadl auf dem rollenden Fass mit neun schaumigen Maßkrügen und statt der Kappe eine Schützenscheibe auf dem Kopf machte im Juli 1881 beim 7. Deutschen Bundesschießen (erstmals in München) auf der Theresienwiese als Dekoration einer Bierbude weltweit Furore. Der Maler hatte das Bild dem Festausschuss geschenkt. Das Bierzelt trug den Namen "Zur Schützenliesl".

Für die damalige Zeit war es eine freche und etwas freizügige Darstellung. "Die allein echte und unverfälschte Schützenliesl" (Neueste Münchner Nachrichten), wurde zum Ziel einer wahren Wallfahrt und zum Stadtgespräch. Zahlreiche Produkte wie z.B. Postkarten, Pfeifenköpfe oder Aschenbecher wurden mit dem koketten Abbild der Kellnerin versehen und sorgten für eine hohe Popularität. Basierend auf diesem Erfolg verwendete die Münchner Kindl-Brauerei (heute nicht mehr existent) das verkleinerte Bild anschließend als ihr Firmen- und Werbelogo und lies es als geschütztes Warenzeichen für ihr Bier und die Brauerei 1882 eintragen. Die Markenrechte liegen heute bei der Spatenbrauerei in München.

Auch Toni Aron (1859-1920) hat die liebreizende Coletta im Auftrag von Löwenbräu gemalt.

Der vorangegangene Text wurde auszugsweise der Homepage "www.schuetzenliesl.de" entnommen.

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